Montag, 31. Oktober 2011

Ribéry gibt Liebesbekenntnis zu den Bayern ab

Franck Ribéry ist wieder ganz der Alte. Der französische Dribbelkünstler blüht unter Jupp Heynckes auf, knüpft an seine erste Saison 2007/08 bei den Bayern an, als der 28-Jährige die gegnerischen Abwehrreihen der Konkurrenz aufmischte und den Bayern zu neuem Glanz verhalf. Unter Louis van Gaal verlor der Familienvater in der Vorsaison den Spaß am Fußball, führte beim FC Bayern München ein Schattendasein. Er war zwar irgendwie da und doch aber auch nicht - oft plagten ihn Verletzungen. Jetzt ist der pfeilschnelle Rechtsfuß wieder in Gala-Form, hat wieder so richtig Lust zu kicken. "Das hier ist perfekt für mich. Ich kann mir vorstellen, für immer zu bleiben. Wenn mein Körper es zulässt, spiele ich auch noch mit 35 für Bayern“, sagte Ribéry nach dem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag. "Francks Aussage beweist, wie wohl er sich wieder fühlt, wie sehr er sich mit Bayern identifiziert. Das zeigt er auch in den Spielen", lobt FCB-Sportdirektor Christian Nerlinger seinen Topstar. Der hat an der Isar noch Vertrag bis 2015, ist dann erst 32 Jahre jung. Und was sagt der Künstler: „Ich bin wieder der Alte. Van Gaal hat mir ständig gesagt, was ich zu tun habe. Aber ich weiß selbst, wie ich mich bewegen muss. Heynckes erklärt mir, wie ich noch besser spielen könnte, aber ohne Befehle. Wir lachen und wir arbeiten. Alles zu seiner Zeit. Ich hoffe, er bleibt noch sehr lange.“ Das dürfte Fans, Zuschauern und Mitspielern gefallen - sehr sogar. Und die Kontrahenten? Sie dürften sich darauf einstellen, dass der französische Filou noch ein paar weitere Kabinettstückchen auspackt. Und somit mit dem deutschen Rekordmeister die Liga dominiert, falls er fit bleibt. Das hat auch Heynckes nicht in der Hand. Das kann man gerade bei Arjen Robben sehen, der noch etwas hinterher hinkt.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Mainz wie es singt und lacht - noch zumindest

Neun Punktspiele in Serie ohne Sieg, gestern ein 1:3 gegen Werder Bremen. Das, was gerade in Mainz passiert, ist ungewöhnlich, sehr sogar. Und doch gehört eine solche Entwicklung zum Profifußball wie die Schiedsrichter. Beim 1. FSV Mainz 05 läuft nichts mehr zusammen oder nicht viel. Der Glanz der Vorsaison ist weg. Da feierte das Team von Thomas Tuchel sieben Saisonsiege in Serie - und das gleich zum Auftakt. Am Ende reichte es für Platz fünf, das internationale Geschäft rief. Aber nicht lange, denn die Tuchel-Elf schied in der 1. Runde aus. Und das, obwohl die Rheinhessen mit der Coface-Arena ein neues Stadion bekamen. Damals wirbelten die so genannten Bruchweg-Boys durch die Stadien, Lewis Holtby und Andre Schürrle wussten zu begeistern. Beide haben den "Karnevals-Verein" zur neuen Spielzeit verlassen, schlossen sich Schalke beziehungsweise Leverkusen an. Zurück zu den Unparteiischen. "Diese Fehlentscheidungen in dieser Häufung sind einfach ein Thema. Die müssen aufhören. Die sollen richtig pfeifen, dann muss sich niemand aufregen", sagt Tuchel, der sein Team chronisch benachteiligt sieht. Gut, die eine oder andere Entscheidung war falsch, aber alles? Das wäre einfach zu viel des Guten. "Thomas Tuchel und die Mannschaft werden die richtigen Antworten finden. Wir werden mit Thomas Tuchel noch viele Siege feiern", sagt Klubpräsident Harald Strutz. Das ist doch mal eine Ansage. Aber dann müssten die Spieler begreifen, dass jeder mehr machen muss. Viel mehr, denn Mainz 05 wird eben jetzt von der Konkurrenz ernster genommen. Das muss in die Köpfe der Kicker rein, auch in den des eigenwilligen Trainers. Nur dann heißt es weiterhin: Mainz wie es singt und lacht beziehungsweise punktet. Sonst wird's richtig eng.

Samstag, 29. Oktober 2011

Der wiedererstarkte Ballack fällt wieder auf die Nase

So langsam bekommt man Mitgefühl, schon wieder hat Michael Ballack eins auf die Nase bekommen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der ehemalige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war gerade erst wieder in Schwung gekommen, knüpfte bei Bayer Leverkusen an seine guten Leistungen vergangener Tage an. Gestern Abend erzielte der 35-Jährige sein erstes Bundesliga-Tor, sicherte Bayer mit seinem Coach Robin Dutt beim 1:0-Erfolg einen wichtigen Auswärtsdreier. Bereits in der 2. Minute war Ballack erfolgreich, musste aber die Nacht in der Freiburger Universitätsklinik verbringen. Er war mit Freiburgs Jan Rosenthal zusammengeprallt, bekam dabei einen ordentlichen Schlag auf die Nase. Noch in der Nacht flickten die Ärzte in Südbaden den Riechkolben des Bayer-Stars zusammen. Trainer Dutt hatte an seiner alten Wirkungsstätte den richtigen Riecher bewiesen und dem 98-fachen Nationalspieler erneut von Beginn an das Vertrauen geschenkt. „Das passt zu uns, dass uns jetzt auch noch so was passiert", kommentierte Dutt, der ohnehin auf zahlreiche Leistungsträger wie beispielsweise Rene Adler verzichten muss. Es passt nicht nur zu Bayer, sondern auch zu Michael Ballack. Seit fast zwei Jahren quält sich der Mittelfeldakteur mit mehr oder weniger schweren Verletzungen herum, verpasste erst die WM in Südafrika und dann auch noch den Anschluss beim Klub aus dem Rheinland. Ob Ballack in der Champions League auflaufen kann, das ist mehr als fraglich. Aber der Weltstar ist ein Kämpfer - das hat er schon oft genug bewiesen. Wie auch gestern nach einer Ecke, als er den Ball nach 101 Sekunden in den Kasten des Gastgebers schoss - übrigens vor den Augen von Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw, der ganz brav applaudierte.

Freitag, 28. Oktober 2011

Wenn Chaoten den Sport leider mit Füßen treten

Beim DFB-Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden gab es einige, die sich nicht mehr auf den Sport konzentrierten und richtig Ärger machten. Fast die ganze Nacht hatten Dutzende Polizeikräfte alle Hände voll zu tun, um die so genannten Fans beider Vereine zu beruhigen. Vor allem die Gäste aus Dresden hatten ihren Knigge daheim vergessen. Sie schlägerten, zerstörten, randalierten, es gab mehrere Festnahmen und Verletzte. Auch einen Tag später, bei der Begegnung zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt, brannten bei einigen Stadionbesuchern die Sicherungen durch. Schon vor dem Anpfiff gab es Ausschreitungen, dabei wirbt der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) seit Jahren für Fairness und Respekt. Leider mit mäßigem Erfolg, wie die aktuellen Erlebnisse zeigen. "Die Entwicklung ist erschreckend", musste DFB-Boss Theo Zwanziger gegenüber der "Bild-Zeitung" zugeben. Und auch Ligaverbands-Präsident Dr. Reinhard Rauball ist besorgt und sauer zugleich, wenn er betont: "Bei der Bestrafung der notorischen Krawallmacher werde ich zusammen mit Dr. Zwanziger das Gespräch mit allen Generalstaatsanwälten suchen. Wir lassen uns den Fußball nicht kaputt machen." "Fußball", es ist doch "nur Fußball". Schließlich sind auch Kinder und Frauen im Stadion. Reicht Euch vor dem Spiel die Hand, lasst die Jungs auf dem Platz entscheiden, wer an diesem Tag der bessere ist. "Diese Vorgänge sind nicht länger hinnehmbar. Es muss eine konzertierte Aktion der DFL geben. Beispielsweise muss darüber nachgedacht werden, dass alle Klubs keine Jahreskarten mehr an bekennende Ultras abgeben", schlägt Eintracht-Boss Bruchhagen vor. Aber: Krawallmacher nur unter den "üblichen Verdächtigen" zu suchen, ist fataler Irrglaube. Zwar gehören gesunde Emotionen dazu, aber das wäre zu einfach gedacht. 

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Kriegt ein (Ex)-Bayer den "Goldenen Ball"?

Messi, Ronaldo, Xavi, Iniesta. Nur vier der üblichen Verdächtigen auf den Thron des Weltfußballers des Jahres 2011. 50 Spieler insgesamt - Damen und Herren - nominiert die FIFA, am 9. Januar 2012 fällt dann die Entscheidung. Unter den 50 Auserwählten sind sieben Männer und eine Frau aus der Bundesrepublik, die sich (leise) Hoffnungen machen dürfen. Gleich vier Profis stellt der FC Bayern München. Neben Kapitän Philipp Lahm, Torjäger Mario Gomez und Spielmacher Bastian Schweinsteiger, ist auch der WM-Torschützenkönig der Titelkämpfe in Südafrika, Thomas Müller, ein Kandidat. Nicht vergessen werden darf natürlich Mesut Özil, der bei den "Königlichen" von Real Madrid kaum mehr wegzudenken ist. Aber auch Mannschaftskollege Sami Khedira steht mit krassen Außenseiterchancen auf der Liste. Ebenfalls im erlauchten Kreise der besten Profikicker des Planeten nicht fehlen darf Miroslav Klose. Eine gute Auswahl, die Deutschland ins Rennen schickt. Besonders Miro Klose - der seit Jahren Top-Leistungen bringt - sowie Bayerns Dauerbrenner Thomas Müller haben sich die Nominierung mehr als verdient. Vor zweieinhalb Jahren kannte fast niemand den Namensvetter des unvergessenen Gerd, der 22-Jährige schoss raketengleich in den Fußballhimmel. Warum also nicht einmal ihm den "goldenen Ball" geben - oder aber dem 33-jährigen Klose. Messi, Xavi, Iniesta oder Ronaldo machen die ersten vier Plätze seit gefühlten zehn Jahren unter sich aus. Bitte mehr Mut zum Risiko, gerne auch bei solch einer Wahl, liebe FIFA. Und nicht nur bei dubiosen Geschäften. Das wäre mehr als gerechtfertigt und absolut nachvollziehbar - und das nicht nur aus Sicht von Fußball-Deutschland. Denn auch über einen Sieg von Robben oder Ribéry würde man sich hierzulande sicherlich freuen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Görlitz verspricht den Ex-Kollegen heißen Tanz

Andreas Görlitz ist normalerweise keiner, der gerne lautstark auf die Pauke haut. Und doch hat sich der Verteidiger heute Abend (20.30 Uhr) ein klares Ziel gesteckt. Dann trifft der Ex-Bayer mit dem FC Ingolstadt im DFB-Pokal auf seine ehemaligen Kollegen vom FC Bayern München. „Wir müssen als Mannschaft auftreten, miteinander viel auf dem Platz sprechen und uns gegenseitig helfen“, gibt der 29-jährige Abwehrspieler die Marschroute vor. Leichter gesagt, als getan. Schließlich sind die Hausherren aus der bayerischen Landeshauptstadt angezählt – zumindest ein bisschen. Aber selbst der leidenschaftliche Rockmusiker, der lieber Bass und Gitarre spielt anstatt lautstark auf die Trommel einzuschlagen, glaubt nicht an einen Knacks bei den Gastgebern. „Ach, die Bayern wissen, was sie können, daran ändert auch das Spiel in Hannover nichts.“ Sicher? Schließlich hatte FCB-Coach Jupp Heynckes angekündet, im bayerischen Duell die Rotationsmaschine anzuwerfen. Ob das dem FCI hilft? Ok, Jörg Butt wird für Manuel Neuer das Tor hüten und David Alaba oder Diego Contento könnten von Beginn an ran. Aber ob das die Bayern schwächen wird, darf bezweifelt werden. Der deutsche Rekordmeister hat nicht nur an Selbstvertrauen, sondern noch viel mehr an Stabilität gewonnen. Phasenweise spielten die „Roten“ mit ihren überforderten Gegnern Katz und Maus – speziell daheim in der Allianz Arena. „Wir haben nicht vor, in der Allianz Arena Hurra-Fußball zu spielen“, erklärt Görlitz. „Wir müssen die Bayern ärgern und mutig in die Zweikämpfe gehen.“ Ein toller Vorsatz, den auch schon der Hamburger SV (0:5) oder der SC Freiburg (0:7) nach München mitgebracht hatten. Andy Görlitz und seine Ingolstädter dürfen beim Mitfavoriten auf den Pokalsieg zwar mitspielen, aber eben nur als Vorband. Die richtigen Töne werden am Abend nur die Bayern selbst treffen und es dürfte einige Male klingeln – und zwar vor allem im Ingolstädter Kasten.

Dienstag, 25. Oktober 2011

City demütigt United im Theater der Träume

„Für mich war dies mein schlimmster Tag im Fußball“, erklärte Manchester Uniteds 69 Jahre alte Trainer-Ikone Alex Ferguson mit wackliger Stimme. Soeben hatten die "Red Devils" mit 1:6 im Theater der Träume gegen den Lokalrivalen Man City verloren, fingen sich in der Nachspielzeit innerhalb von einer Minute zwei Tore ein. So eine Packung hatte es für die sonst so erfolgsverwöhnten Spieler um Wayne Rooney und Co. schon seit Ewigkeiten nicht mehr gegeben - und zu Hause schon gleich gar nicht. Zuletzt hatten die „Roten“ 1926 gegen den heutigen Scheich-Klub eine ähnliche Pleite kassiert, auch damals hieß es 1:6. Ausgerechnet Mario Balotelli - der sich aufgrund seiner Hautfarbe in seiner italienischen Heimat böse Schmähgesänge anhören musste – avancierte im Stadtderby zum Matchwinner und konnte befreit jubeln. Auch der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko netzte zweimal ein. „Mit sechs Treffern bei Manchester United zu gewinnen, ist einfach unglaublich“, umschrieb der Bosnier seine Gefühlslage, während Balotellis Landsmann und City-Coach Roberto Mancini von seinem Stürmer in den höchsten Tönen schwärmte: „Er gehört zu den besten fünf Spielern der Welt. Ich liebe ihn.“ Während die Fans des hellblauen Starensembles alles, was nach dem Schlusspfiff passierte, durch die rosarote Erfolgsbrille sahen und „Die Stadt gehört uns“ skandierten, bremste der Trainer die Euphorie. „Für dieses Spiel gibt es auch keine sechs Punkte. United ist uns immer noch einen Yard voraus. Wenn wir den Titel gewinnen“, erklärte der Italiener, „mag das vielleicht anders sein. Aber im Moment ist United besser als wir.“ Ja, mag sein, wenn man das Große und Ganze betrachtet. Aber in diesen 90 geschichtsträchtigen Minuten haben die Citizens dem erfolgsverwöhnten ManU eine deftige Lektion erteilt. Eine, an der der Champions League-Sieger von 2009 noch lange zu knabbern haben wird. Und City steuert gleichzeitig mit fünf Zählern Vorsprung dem Titel entgegen.

Montag, 24. Oktober 2011

Die Lebemänner aus Levante überraschen

Dass Leistungssportler eigentlich auf ihre Ernährung achten oder es zumindest tun sollten, das ist bekannt. Auch Fußballern wird diese Beherrschtheit nachgesagt, auch wenn der eine oder andere schon für Fast Food geworben hat. Aber was ist schon eine Pizza oder ein Burger zwischendurch - selbst eine Cola sollte da nicht schaden. Auch mit dem Alkohol oder den Zigaretten sollte maß gehalten werden, damit die Leistung auf dem Platz (noch) stimmt. Keiner konnte das besser als Mario Basler, der gerne einmal rauchte oder sich nicht nur in seiner Münchner Zeit das Weißbier schmecken ließ. Warum auch nicht? Man soll sein Leben genießen, so lange man es noch kann. Das gilt auch für Sportler, so lange sie das im Griff haben. Und, mitunter kann eine gesunde "Lebemann-Mentalität" auch zum Erfolg führen. Nachzufragen beim spanischen Erstligisten UD Levante. Der Klub führt das Klassement auf der iberischen Halbinsel an - und das vor dem FC Barcelona und Real Madrid. Das Erfolgsgeheimnis ist die Ernährung. Denn Bier, Wein, Pizza und Paella stehen regelmäßig auf dem Speiseplan des Überraschungs-Spitzenreiters. Denn Trainer Juan Ignacio Martinez erlaubt den Profis auch mal ein Gläschen Wein oder eine Flasche Bier. Auch gegen Pizza im Teambus oder Paella habe er nichts. Ja, warum auch nicht. Ein gutes Essen steigert das Wohlbefinden und - so ist's derzeit in Levante - auch die Leistungsfähigkeit. Fußballer sind eben auch nur Menschen. Guten Appetit, lasst's Euch schmecken. Und: Der Blick auf die Tabelle dürfte das Sättingungssgefühl beim Provinzverein noch lange nicht einstellen. Schließlich ist man nicht alle Tage besser wie Barca oder Real.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Hannover ringt den FC Bayern nieder

Am Ende schlichen sie kopfschüttelnd vom Platz, fassten sich an die Stirn und diskutierten energisch miteinander. Auch Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin bekam ein paar markige Worte zu hören - ebenso wie seine Kollegen. Und tatsächlich, in einigen Situationen war der Unparteiische nicht immer auf Ballhöhe. Dennoch hat Hannover 96 verdient gegen den FC Bayern München gewonnen, machte den frischeren und entschlosseneren Eindruck. Gut, die Bayern scheiterten auch am eigenen Unvermögen oder dem Pech - gleich zwei Aluminiumtreffer waren dabei. Ob die Bayern mit elf Spielern in Niedersachsen besser ausgesehen hätten, könnte sein - muss es aber nicht. Der Platzverweis für Boateng nach einer Rangelei war berechtigt, ebenso wie der Elfmeter. Da hatte Lahm im Strafraum Ball und Bein verwechselt, Manuel Neuer nach 770 torlosen Minuten in der Bundesliga wieder einmal hinter sich greifen müssen. Auch Cherundolo ging mit Gelb-Rot vom Platz. Aber auch im Spiel "Zehn gegen Zehn" schaffte der Rekordmeister die Wende nicht mehr. Es reichte nur noch zum Anschlusstreffer durch Alaba. Später brachte Heynckes, der phasenweise einem HB-Männchen glich, Olic für Gomez und Petersen für Badstuber. Zu spät, auch wenn Olic einiges versuchte. Die Bayern bleiben weiter Spitzenreiter, der Vorsprung auf Titelverteidiger Borussia Dortmund ist aber auf drei Punkte geschrumpft. Hannover verbesserte sich auf Tabellenplatz vier. „Hannover 96 ist eine richtig gute Fußballmannschaft“, warnte FCB-Coach Heynckes kurz vor dem Anpfiff. Er sollte damit richtig liegen – wieder einmal. Mit „49.000 Zuschauer in Hannover sahen ein packendes Bundesligaspiel, in dem der FC Bayern über 90 Minuten das Spiel bestimmte, aber kein Schussglück hatte“, beschrieben die Bayern auf ihrer Internetseite die erste Auswärtsniederlage der Saison. Eine, die dem FC Bayern zwar wehtut, aber nicht umwerfen wird. Und Neuer kann endlich an einer neuen Serie arbeiten.

Samstag, 22. Oktober 2011

Luxusprobleme, wie sie nur die Bayern haben

Stellen Sie sich vor, Sie sind Bundesliga-Trainer beim deutschen Rekordmeister, dem FC Bayern München. Ihnen wird ein Jungnationalspieler quasi auf dem Silbertablett serviert, der mit seinen 22 Jahren zu den absoluten Leistungsträgern in seinem Verein gehört. Er könnte im kommenden Sommer für 18 Millionen aus seinem bis 2015 laufenden Arbeitspapier heraus gekauft werden. Aber Sie, der Coach des großen FC Bayern, sagen folgendes: "Er würde es in Dortmund oder in Bremen schaffen, bei Bayern würde er derzeit große Konkurrenz vorfinden." Das sagte Jupp Heynckes, der bei den Bayern derzeit auf dem Übungsplatz das Sagen hat, über Marco Reus. Hut ab, schließlich steht beinahe die gesamte Startelf der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an der Isar unter Vertrag. Selbst der Wieder-Kölner Lukas Podolski schwärmte unlängst von seinem Ex-Klub, speziell von dem kurzen Intermezzo von "Don Jupp" nach dem Klinsmann-Rauswurf. Aber: Wer im Mittelfeld einen Ribery, einen Müller sowie einen Robben im Kader hat, der kann sich so eine Aussage leistet. Doch: Würden Uli Hoeneß und Co. wirklich "Nein" sagen, wenn eine auch nur noch so kleine Chance bestünde, Reus nach München zu locken. Sicher nicht. Und: Bei der Verletzungsanfälligkeit von "Robbery" würde der Noch-Gladbacher seine Einsatzzeiten bekommen. "Wenn das stimmt, ist es eine Ehre", kommentiert er selbst das Interesse. "Der FC Bayern ist einer der größten Klubs weltweit. Fakt ist, dass ich in Gladbach momentan sehr glücklich bin und einen Vertrag bis 2015 bei der Borussia habe. Wir haben Erfolg und ich konzentriere mich auf meine Leistung, alles andere zählt nicht." Eine typische Aussage, die auch schon ein Gomez, Olic, Klose usw. getätigt hatten, bevor sie zum FCB gingen.

Freitag, 21. Oktober 2011

Wenn Bayern-Präsident Hoeneß wieder losledert

Die "Abteilung Attacke" ist zurück und wie. Dieses Mal trifft es in diesen trüben Tagen Sonnenschein und US-Darling "Klinsi". Ja, der dauergrinsende Schwabe - Uli Hoeneß ist allerdings auch aus dieser Region - und "Mr. FC Bayern". Das war, ist und wird immer eine schwierige Sache bleiben. Schon als Fleischfabrikant Hoeneß noch als Manager an der Säbener Straße wirkte und Klinsmann gegen den Widerstand seines inzwischen verstorbenen Vaters beim FC Bayern München anheuerte, gab es große Probleme. Vor allem zwischenmenschlich hakte es, schließlich fühlte sich Lothar Matthäus bei seinen Bayern angegriffen. "Klinsi" und er waren keine guten Kumpels und werden es auch nie werden. Dass dann der Stürmer dem "Loddar" Jahre später den Trainerjob beim deutschen Rekordmeister "wegschnappte", nahm Matthäus persönlich - zu persönlich. Auch weil Matthäus und Hoeneß sich eigentlich mögen, die "Greeenkeeper-Affäre" mal ausgeklammert. Der heutige Präsident wollte "Klinsi" nie haben, Rummenigge und Hopfner  wollten ihn. Zwei zu eins, überstimmt. "Es war am Ende so, dass da zwei verschiedene Welten aufeinandergeprallt sind. Deshalb war es auch richtig, das Ganze zu beenden, denn wir waren nicht auf einer Wellenlänge", sagt Hoeneß über die kurze Amtszeit (Juli 2008 bis April 2009) des "Buddha-Fans" heute. Und erst einmal in Fahrt, legt der gebürtige Ulmer nach: "Da haben wir für zigtausend Euro Computer gekauft. Da hat er den Profis in epischer Breite gezeigt, wie wir spielen wollen. Wohlgemerkt wollen." Rumms, das hat gesessen. Zur Erklärung: Klinsmann hatte seine Sitzungen per PowerPoint gemacht. Sein Kumpel und aktueller Trainer Jupp Heynckes bevorzuge hingegen ein paar Eddings und eine Flipchart - deutlich günstiger. Und Heynckes wird auch weniger verdienen als Jürgen Klinsmann. Da hat der Präsident lieber mal schön den Rotstift angesetzt. Der kostet nämlich nur 2,50 Euro.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Wenn's brennt, dann kommt der Hildebrand

Timo Hildebrand war auf dem Weg zu einem der weltbesten Torhüter der Welt, in Deutschland war er die Nummer drei hinter Kahn und Lehmann. Dann zog es den gebürtigen Hessen in die weite Welt nach Spanien, beim FC Valencia wollte sich der Deutsche Meister von 2007 sportlich entwickeln. Das es gerüchtehalber sehr wahrscheinlich in erster Linie um finanzielle Belange ging, schwirrt bis heute durch das Fußball-Universum. Schließlich musste der Mann mit den stechend blauen Augen seinen ihm "schwer gefallenen" Abschied aus Stuttgart vom Zettel ablesen. Vom beschaulichen Schwabenländle beim VfB Stuttgart zur damaligen Nummer drei in Spanien - hinter Real Madrid und dem FC Barcelona. Das war ein großer Schritt für den Blondschopf - ein zu großer, wie sich ein paar Monate später herausstellen sollte. Am spanischen Nationaltorwart Santiago Canizares kam der heute 32-Jährige nicht wirklich vorbei. Schnell plagte den gebürtigen Wormser Heimweh, er heuerte 2009 bei der TSG 1899 Hoffenheim an. Auch da funktionierte nicht alles so, wie sich "Hilde" das vorstellte. Ralf Rangnick reagierte auf seine Kritik ziemlich angesäuert, der Keeper musste gehen. Auch bei Benfica Lissabon klappte es alles andere als gut. Er ließ seinen Kontrakt auslaufen. Seit 21. September hält sich der Ex-Nationalspieler bei Eintracht Frankfurt unter Ex-Trainer Armin Veh, mit dem er am Neckar Meister wurde, fit. Bei dem Verein, von dem Ralf Fährmann vor der Saison zurück zu Schalke ging. Fährmann fehlt den "Königsblauen" jetzt sehr lange. Es wäre die Chance für Timo Hildebrand. Eine Chance zu beweisen, dass er vor allem im Tor ein abgezockter Hund ist. Und nicht nur beim Verhandeln.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Bayern schlägt sich in Neapel selbst

"Wir können uns nur selbst schlagen", hatten Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger vor dem Abflug nach Neapel verkündet. Dass die beiden so richtig liegen würden, das dürfte ihnen beim nächtlichen Bankett nicht mehr ganz so gut geschmeckt haben. Denn das, was sie und ihre Bayern beim enttäuschenden 1:1 gegen den SSC Neapel in der Champions League anboten, glich phasenweise Arbeitsverweigerung. Einzig der Ukrainer Anatoliy Tymoshchuk erreichte Normalform in Süditalien, selbst Manuel Neuer leistete sich die eine oder andere Unsicherheit. Nach 1.147 Minuten ohne Gegentor ist die Serie des Weltklasse-Keepers gerissen - und das bereits nach 39 Spielminuten. Dass ihn mit Holger Badstuber ausgerechnet der eigene Mitspieler bezwang, passte an diesem Abend irgendwie ins Bild. Lahm ließ sich überlaufen, der sichtlich überforderte Badstuber grätschte folgenschwer dazwischen. Dabei hatte das Spiel für den FC Bayern München so vielversprechend begonnen. Nach nicht einmal 90 Sekunden stieß Toni Kroos in die riesige Lücke im neapolitanischen Abwehrzentrum hinein und netzte humorlos aus zwölf Metern ein. Beinahe das ganze Stadion, das Gegentreffer auf europäischer Bühne schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte, war still. Einzig die gellenden Pfiffe blieben. Pfiffe gegen den FC Bayern, der Ball und Gegner laufen ließ und die Partie unter Kontrolle hatte. Bis, ja bis Nationalspieler Badstuber dazwischen ging. Bis zur Pause hätte sich der Gast aus München weitere Tore einfangen können, wenn der SSC seine Angriffe nicht ganz so überhastet vorgetragen hätte. Dass dann – etwa fünf Minuten nach der Pause – Mario Gomez einen fragwürdigen Strafstoß zur Rückgabe umfunktionierte, passte zur bayerischen Leistung wie Käse zu den Spaghetti. Franck Ribéry war abgemeldet, Coach Jupp Heynckes sparte sich frühe Wechsel. „Wir wollten das Spiel gewinnen“, sagte er bei Sky. Mit den Einwechslungen von David Alaba (89.) und Luiz Gustavo (90.)? Seltsam, während ein Ivica Olic draußen blieb.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Bayern blickt heißer napolitanischer Nacht entgegen

Nagelprobe, Ernstfall, Prüfstein. Das sind nur drei Schlagworte, die den Experten und Medienvertretern zum Spiel des FC Bayern München beim SSC Neapel (heute, 20.45 Uhr, sky) in der Fußball-Champions League einfallen. Dann muss der deutsche Rekordmeister beim italienischen Traditionsklub antreten. Und man darf davon ausgehen, dass die Jungs aus der bayerischen Landeshauptstadt nicht annähernd so gefeiert und angefeuert werden wie es gerade ihrem Ex-Mitspieler Miroslav Klose in Rom bei Lazio ergeht. Im Gegenteil, die Bayern erwartet im feurigen Süditalien ein Pfeifkonzert der allerfeinsten Sorte. "Es wird ein hitziges Spiel, das erhöht den Reiz", glaubt Bastian Schweinsteiger. "Der Erste spielt gegen den Zweiten, mit einem Sieg hätten wir schon einen Vorsprung von fünf Punkten auf Neapel", rechnet der Vize-Kapitän der Bayern vor. Ob Schweinsteiger sich da nicht verrechnet? Schon 1989 erwies sich Napoli als richtig harte Nuss, knackte mit Weltstar Diego Armando Maradona die Bayern im Halbfinale des UEFA-Cups. Das ist aber 22 Jahre her und die "Roten" von der Isar sind spielerisch gereift, haben das Selbstvertrauen quasi gepachtet. Und, heute trägt Diego Armando das Trikot mit dem weiß-blauen Wappen. Zwar heißt dieser Contento und nicht Maradona, dürfte aber trotzdem heiß auf das Duell gegen die "alte Liebe" seines Vaters in seiner Geburtsstadt sein. "Ich freue mich riesig auf das Spiel", sagt der 21-Jährige, der viele Tickets an Verwandte und Freunde verteilt hat. Zu verteilen haben die Münchner eigentlich wenig. "Wir wollen in der Gruppe auch nach der Partie Erster sein, dafür müssen wir mindestens unentschieden spielen", gibt Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge die Marschrichtung vor. Man darf sehr gespannt sein, was dabei rauskommt.

Montag, 17. Oktober 2011

Finks forsche Töne zwitschern von der Elbe in die Welt

So sieht er also aus, der Heilsbringer des Hamburger Sportvereins. Blonde modisch geschnittene Haare, Kinnbart, stechend blaue Augen und ein dunkler Anzug. Thorsten Fink, bis gerade eben - oder zumindest bis vergangene Woche - noch Trainer des FC Basel, ist heute als neuer Coach beim HSV vorgestellt worden. Keine 24 Stunden nach dem hart erkämpften und mit großer Freiburger Unterstützung geholten "Auswärtsdreier" (2:1) in Südbaden, herrscht im hohen Norden Aufbruchsstimmung. "Ich bin von mir überzeugt und habe überhaupt keine Angst. Mich haben sie als Spieler beim FC Bayern auch immer unterschätzt", sagte der 43-Jährige bei der Pressekonferenz. "Ich glaube, dass ich hier langfristig arbeiten kann." Ja, richtig, sonst wäre Fink ja nicht hierhergekommen. Nur: Auch ein Oenning, Labbadia, Veh und wie sie alle heißen, haben das schon geglaubt - mit welchen Resultaten wissen nicht nur die Kenner der Szene. Es ist Fink von Herzen zu gönnen, dass er den Bundesliga-Dino wieder in die (Erfolgs)Spur führt, aber das wird eine Herkules-Aufgabe. "Ich bin von der Mannschaft überzeugt, sie hat Qualität", betont Fink. "Ich bin ja nicht dumm. Ich gehe ja nicht von einem Champions-League-Teilnehmer zu einem Team, das absteigen kann." So, das ist doch mal eine Ansage. Dann zeigen Sie mal, was Sie können, Herr Fink. Sonst pfeifen die Spatzen irgendwann Ihre Entlassung von den Dächern an der Alster. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Heilsbringer beim Traditionsklub gehen muss. Aber: "Ich bin der Typ Richtung Klopp", charakterisiert sich der gebürtige Dortmunder. Und: "Wenn die Mannschaft meine Philosophie umsetzt, dann wird sie erfolgreich sein." Heißt, dass der HSV 2014 Deutscher Meister wird. Schau'n mer mal.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Wenn die Bayern erst einmal ins Rollen kommen

Das, was der FC Bayern München derzeit in der 1. Fußball-Bundesliga anbietet, ist einfach nur unglaublich. Und zwar so unglaublich, dass einem die Konkurrenz einfach nur Leid tun kann. Seit 1108 Minuten ist der deutsche Rekordmeister in Pflichtspielen wettbewerbsübergreifend ohne Gegentor geblieben, Manuel Neuer dürfte der teuerste Arbeitslose der ganzen Welt sein. "Das bringt Selbstvertrauen und flößt dem Gegner Respekt ein", glaubt FCB-Manager Christian Nerlinger und liegt mit seiner Einschätzung goldrichtig. Der Nationaltorwart könnte sich in der nächsten Begegnung einen Campingstuhl auf die Linie stellen oder sich auf die Tribüne setzen. Richtig gefordert wird der Ex-Schalker nicht. Und das, obwohl er zum FC Bayern gekommen war, um sich zu beweisen - vor allem international. Ein Glück, dass er mit seiner Mannschaft schon am Dienstag in der Champions League beim SSC Neapel gefordert ist. Das dürfte ein anderes Kaliber sein als es die Hertha aus Berlin gestern darstellte. Schon nach 13 Minuten war die Partie zum 3:0-Zwischenstand entschieden, am Ende hieß es 4:0. Der beste Ribéry aller Zeiten, ein souveräner Strippenzieher Bastian Schweinsteiger und Doppeltorschütze Mario Gomez trafen, es hätte noch viel deutlicher werden können. "Jupp Heynckes ist es in kurzer Zeit gelungen, eine sehr gute Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Man muss dem Trainer und der Mannschaft ein großes Kompliment machen", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Bayern hat in neun Spielen 25 Treffer erzielt und nur einen einzigen bekommen. Eine unfassbare Marke, die weiter ausgebaut werden könnte. Auch weil Jérôme Boateng hinten die Abwehr organisiert. Ein Einkauf, der sich schon gelohnt hat - und wie.

Samstag, 15. Oktober 2011

Wenn der große VfB seine Zweigstelle empfängt

Das, was sich heute Nachmittag (15.30 Uhr) im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt abspielt, ist sicher alles andere als ein normales Fußballspiel. Die einen nennen es das Derby schlechthin, andere sind da - weil es erst das sechste Aufeinandertreffen in der 1. Fußball-Bundesliga ist - wesentlich vorsichtiger in der Wortwahl. Aber: Wenn der VfB Stuttgart auf 1899 Hoffenheim trifft, dann ist einiges geboten - auf und abseits des Platzes. Schließlich treffen Schwaben auf Badener, "Spätzle-Fresser" auf "Gelbfüßler" und so weiter. Doch, dass ausgerechnet bei den Blauen aus dem Kraichgau beinahe mehr Schwaben im Aufgebot stehen als bei den Hausherren, relativiert die ganze regionale Brisanz. Beide Stadien trennen nur 60 Kilometer, der sportliche Weg ist ähnlich. Nachdem 1899-Mäzen Dietmar Hopp den Geldhahn zugedreht hat, setzen die Nordbadener vermehrt auf junge Spieler. Gut, für die Verlängerung des auslaufenden Kontrakts mit 1899-Kapitän Andreas Beck bis 2014 war noch Kohle übrig. Und das, obwohl Beck - wie sechs andere Hoffenheimer - am Neckar das Fußballspielen gelernt hat. Der VfB muss ohnehin einen eisernen Sparkurs fahren und baut deshalb wieder vermehrt junge Spieler aus der eigenen Jugend in den Profikader ein. "Die Tür steht jederzeit offen", sagt Sportdirektor Fredi Bobic und wirbt damit offen um eine Rückkehr von Beck und Co. "Wir müssen aufpassen, dass der Schipplock nicht in die falsche Kabine abbiegt", kontert TSG-Coach Holger "Stani" Stanislawski locker und lässig. Schließlich war Schipplock erst zu Saisonbeginn aus Stuttgart nach Hoffenheim gekommen. Wer aber wann und warum wohin kommt oder geht, wird man sehen. Fest steht: Die Fans kommen beim Spiel bestimmt auf ihre Kosten. Egal, ob sie denn aus Schwaben oder aus Baden kommen.

Freitag, 14. Oktober 2011

Es geht nicht nur um drei Punkte

Wenn sich morgen ab 15.30 Uhr in der 1. Fußball-Bundesliga der FC Bayern München und Hertha BSC Berlin in der Münchener Allianz Arena gegenüberstehen, dann geht es um viel – sehr viel sogar. Nicht nur, dass Hertha-Coach Markus Babbel mit seiner Mannschaft zu seiner „alten Liebe“ in die Heimatstadt zurückkehrt, ist etwas Besonderes. Auch die Tatsache, dass mit Thomas Kraft, Christian Lell und Andreas Ottl gleich drei Ex-Bayern vor der Saison beziehungsweise vor zwei Jahren von der Isar an die Spree wechselten, birgt einige Brisanz. Zudem ist im bayerischen Abwehrzentrum oder auf der rechten Außenbahn ein waschechter Berliner gefordert. Jérôme Boateng ist in der Bundeshauptstadt geboren, schnürte für die „alte Dame“ von 2002 bis 2007 die Schuhe. Anschließend verschlug es den U19-Europameister zum Hamburger SV und Manchester City, bevor er zur aktuellen Spielzeit beim FC Bayern anheuerte. „Es ist schon etwas Besonderes, weil ich da aufgewachsen bin und dem Verein viel zu verdanken habe“, sagte Boateng im Vorfeld der Partie gegenüber Sport1: „Ich freue mich sehr auf das Spiel.“ Und nicht nur er wird sich freuen, sondern auch Änis Ben-Hatira. Der 23-jährige Herthaner und Boateng haben fernab der üblichen Flachsereien eine Wette laufen, die – hoffentlich – nicht so heiß gegessen wird, wie sie gekocht wird. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, schließlich ist sogar die Mutter des Deutsch-Ghanaers am kuriosen Wetteinsatz beteiligt. „Wenn wir die Partie verlieren, kocht meine Mutter Fischstäbchen für Änis“, verriet Boateng. „Er sagt, dass sie anders schmecken, wenn meine Mutter sie macht.“ Im Gegensatz winkt dem Verteidiger typisch tunesische Kost bei Ben-Hatiras Mutter. Aha, das ist doch mal was. Aber, wenn alles normal läuft – wovon auszugehen ist – dann wird der Deutsch-Tunesier hungern müssen und Boatengs Mama wird nicht kochen müssen. Schließlich geht bei Bayern-Keeper Manuel Neuer derzeit kein Fisch, äh Ball ins Netz. In diesem Sinne: Petri Heil!“

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Vier heiße Duelle um vier begehrte Tickets

Das hätte kein Autor von Krimibüchern besser hinbekommen. Denn bei der Auslosung der Entscheidungsspiele um die letzten vier Tickets für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine kommt es zu brisanten Duellen. Zumindest zwei Begegnungen zwischen den insgesamt acht möglichen Nachrückern haben es in sich. So muss sich der portugiesische Superstar Ronaldo mit Manchester Citys Edin Dzeko und seiner bosnischen Auswahl messen. Nicht weniger schwer wird es für die Türken um Coach Guus Hiddink. Sie müssen gegen das kroatische Starensemble ran, das vor der EM 2008 die Engländer zum gemütlichen Fernsehschauen verdonnert hatte. Giovanni Trapattonis Iren müssen zunächst nach Estland reisen, denen die größte Überraschung ihrer bisherigen Fußballgeschichte gelingen könnte. Die Tschechen – einziger EM-Titelträger unter den Play off-Teilnehmern – muss sich gegen Montenegro behaupten. Die tschechische Auswahl hatte 1976 als Tschechoslowakei den Titel gewonnen, auch weil ein gewisser Uli Hoeneß bei seinem Elfmeter etwas zu hoch zielte. Zwanzig Jahre später musste sich die Tschechische Republik um die Weltstars Karel Poborsky und Pavel Nedved der Bundesrepublik Deutschland beim 1:2 durch das „Golden Goal“ des heutigen DFB-Teammanagers Oliver Bierhoff geschlagen geben. „Wir müssen schauen, wie wir das schaffen", sagte Hoffenheims Bosnier Vedad Ibisevic, und fügte ehrfürchtig hinzu: „Ich bin schon der Meinung, dass Ronaldo bei der EM dabei sein muss.“ Müssen tun die Portugiesen gar nichts, schließlich verloren sie in der Heimat bei den Titelkämpfen 2004 sensationell gegen den Außenseiter Griechenland, der Trainerfuchs Otto Rehhagel den wohl größten Erfolg seiner Laufbahn bescherte. „Wir werden bei der EM dabei sein, ganz sicher“, versicherte Portugals Stürmer Nuno Gomes der internationalen Presse kurz nach der Auslosung in Krakau. Na dann ist ja alles klar, oder?

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Von einem museumsreifen Stück

Sachen gibt’s, die gibt’s doch beziehungsweise noch gar nicht. In Dortmund soll im nächsten Jahr ein DFB-Fußballmuseum entstehen, das bei optimalem Verlauf zwei Jahre später fertig gestellt sein soll. Dort werden dann alle möglichen Unikate der deutschen Fußballgeschichte ausgestellt, auch Kleidungsstücke. Selbst ein Pullover, der einst für 199 Euro zu erstehen war. Denn für die einen ist es nur ein Stück Stoff, für manche das Erfolgssymbol und wieder andere sehen ein ganzes Stück deutsche Sportgeschichte darin. Die Rede ist von jenem blauen Pullover, den DFB-Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika getragen hatte. Er brachte dem Coach und seiner Mannschaft viel Glück – Fußballer sind ja gewöhnlich abergläubisch – und das gleich vier Mal. Bei den Erfolgen über Australien, Ghana, England und Argentinien hatte der 51-Jährige aus Schönau im Schwarzwald das wärmende Ding getragen, löste damit daheim in der Bundesrepublik einen wahren Modetrend aus. In Windeseile waren der Pulli mit dem V-Ausschnitt und seine nicht weniger prominenten Brüder und Schwester ausverkauft. Zwar hatte die DFB-Auswahl gegen Spanien im Halbfinale kein Glück mehr, holte aber immerhin noch den dritten WM-Rang bei 3:2-Zittersieg über Uruguay. Doch das ist längst Geschichte  - ab sofort zählt nur noch die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Im Vorfeld der Partie gegen Belgien überreichte der Bundestrainer das gute Stück, das eine Modekette mit einer Spende von einer Million Euro zugunsten der Hilfsaktion „Ein Herz für Kinder“ ersteigert hatte. Beim Rekord-Spiel (zehnter Sieg im zehnten Quali-Spiel) trug der Cheftrainer dann ein langärmliges Hemd, natürlich in blau. Mal schauen, was Joachim Löw bei der EM trägt. Warm anziehen sollten sich er und sein Team aber auf jeden Fall. Sonst erleben sie womöglich doch ihr blaues Wunder. Trotz aller Zuversicht, die im Moment zurecht herrscht.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Thorsten Fink macht mal eben wink, wink – oder?!

Während es sich Frank Arnesen auf der Trainerbank des Hamburger Sportvereins gerade erst so richtig bequem und gemütlich macht – natürlich nur im übertragenen Sinne – steht mit Thorsten Fink (s)ein Nachfolger schon in den Startlöchern. Der 43-jährige Übungsleiter des FC Basel will von einem Vorvertrag oder einer Zusage an der Elbe aber nichts wissen, bleibt vorerst am Rhein. Aber es gab und gibt Verhandlungen über ein Engagement des gebürtigen Dortmunders bei den Nordlichtern, die mit Fink an glanzvolle Zeiten anknüpfen wollen. Von diesen hat der Blondschopf genug erlebt, sammelte mit dem FC Bayern München Titel wie am Fließband, war beim deutschen Rekordmeister als Arbeitsbiene im Mittelfeld bekannt. 2001 gewann er mit den „Roten“ sogar die Champions League. Genau dort wusste der FCB-Coach zuletzt zu überraschen, trotzte Manchester United mit seiner Mannschaft ein beachtliches 3:3-Unentschieden ab. Keine schlechte Leistung darf man dazu sagen. „Thorsten leistet beim FC Basel großartige Arbeit. Die Erfolge sprechen für sich. Und beim FC Basel weiß man auch, dass man mit Thorsten Fink einen absoluten Spitzentrainer hat“, sagte Ottmar Hitzfeld, Schweizer Nationaltrainer und Lehrmeister Finks bei den Bayern, auf Sport1. Klingt nicht so, als würde der „General“ seinen Ex-Zögling aus der sportlichen Heimat in die Bundesliga zurückkehren lassen wollen. „Es wäre jetzt aber total unfair gegenüber dem FC Basel, bei dem ich mich sehr wohl fühle, zu sagen: Ich will jetzt sofort zum HSV. Da muss ich unbedingt und mit aller Gewalt sofort hin. Wir spielen schließlich aktuell in der Champions League“, kommentierte Fink selbst den Wirbel um seine Person. Und man lese noch einmal den letzten Satz. „Wir spielen schließlich aktuell in der Champions League.“ Warum also zum HSV gehen und in den Abstiegskampf ziehen? Thorsten Fink sollte sich das genau überlegen – und zwar ganz genau. Sonst wird sein bisher makelloses (Trainer)Image ziemlich leiden und sehr wahrscheinlich nicht nur das.

Montag, 10. Oktober 2011

Dann muss der Arnesen eben selbst ran

Also mit und dank dem Hamburger Sportverein wird es dem geneigten Fußballfan einfach nicht langweilig. Der Bundesliga-Dino von der Elbe steckt bis zum Hals in der Alster, könnte am Saisonende Schiffbruch erleiden. Schiffbruch hieße in dem Fall, dass der HSV in die zweite Liga absteigen müsste, wenn er nicht bald die Kurve kriegt. Doch wer zieht den kränkelnden Kutter aus dem Hafen, restauriert ihn und verpasst ihm einen neuen Anstrich. Es ist Frank Arnesen, der im hohen Norden eigentlich nur den Posten des Sportdirektors angetreten hatte. Doch auch in diesem Amt lief für den Dänen nicht alles nach Plan - schon bald verdrückte er erste Tränen. Denn seine Mannschaft spielte schlecht, wirkte mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache, leistete sich haarsträubende Fehler. Coach Michael Oenning wurde entlassen und Huub Stevens sollte (zurück)kommen. Der Niederländer verhandelte aber gleichzeitig mit Ex-Klub Schalke 04. Arnesen sagte dem 58-Jährigen ab, der inzwischen wieder bei den "Königsblauen" arbeitet. Mit den Knappen schlug er die Nordlichter mit 2:1, Interimscoach Rodolfo Esteban Cardoso musste ins zweite Glied weichen. Hort Hrubesch kann oder besser darf es nicht machen, Matthias Sammer sagte schon einmal beim Verein mit der Raute auf der Brust ab - damals als Sportdirektor. Louis van Gaal ist nicht nur zu teuer, sondern auch zu charismatisch - Arnesens Landsmann Morton Olsen mit Dänemarks Auswahl gescheitert. Nun hat der "Magath der Elbe" sich selbst zum Trainer gemacht, auch weil er - im Gegensatz zu Cardoso - die Lizenz besitzt. Hoffentlich die "Lizenz zum punkten". Ansonsten braucht Thorsten Fink im Januar gar nicht aus Basel anreisen. "Ich bleibe, bis ein Trainer verpflichtet ist", sagt Arnesen. Kann dauern.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Der Umstrittene meldet sich (endlich) zu Wort

"Wer mich ein bisschen kennt, weiß doch genau, dass ich so viel wie möglich spielen möchte. Ob bei Real Madrid oder der Nationalmannschaft." Das sagte Mesut Özil nach der Rückkehr der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus Istanbul auf dem Internetauftritt des DFB. Damit bezog der 22-jährige Spielmacher Stellung zu den Vorwürfen aus dem Land seiner Eltern, der Türkei. Dort hatte man dem Madrilenen - der nächsten Samstag 23 Jahre jung wird - vorgeworfen, dass er vor einem Einsatz in der EM-Qualifikation gekniffen hätte. "Gerade das Länderspiel in der Türkei wäre für mich ein besonderer Höhepunkt gewesen, so wie das Aufeinandertreffen im Vorjahr in Berlin", fügte Özil, der mit Achillessehnenproblemen ausfiel, hinzu. Das kann und sollte man dem Deutsch-Türken aus Gelsenkirchen auch glauben. Angst hätte er vor den türkischen Fans nicht gehabt, vielleicht Respekt. Denn der Wahl-Spanier bestritt im Trikot von Schalke 04 einige Derbys gegen den BVB, mit Werder musste er ab und an gegen den HSV ran. Und jetzt? Auf der iberischen Halbinsel muss sich der versierte Techniker im brisanten Duell gegen den FC Barcelona behaupten. Das hat abgehärtet. Da wäre das Spiel in Istanbul nichts richtig Brisantes mehr für ihn gewesen. "Wenn ich lese, dass der Druck in Istanbul zu groß für mich gewesen wäre, da fehlt mir jedes Verständnis dafür und ich kann nur den Kopf schütteln", betont Mesut Özil, der auch mit Schmerzen auflaufen wollte. Aber Löw und die medizinische Abteilung bremsten ihn zum Wohle seiner Gesundheit aus. Dafür versprach Özil den Türken Schützenhilfe - ganz im Sinne eines echten Sportsmannes. "Ich verspreche euch, dass wir Belgien schlagen. Dann sehen wir uns bei der Europameisterschaft wieder", schickte er in Richtung seiner Kritiker.

Samstag, 8. Oktober 2011

"Die Bayern" gewinnen gegen die Türkei mit 3:1

Die Auswahl von Bayern München, äh die DFB-Elf hat in der EM-Qualifikation eine überzeugende Leistung geboten und die Nationalmannschaft der Türkei geschlagen. 3:1 hieß es am Ende im Hexenkessel von Istanbul, in dem 55.000 Fußballfreunde für eine richtig tolle Atmosphäre sorgten. Dass den Schlusspfiff nur noch gut die Hälfte der Zuschauer erlebten, darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Mit dem neunten Sieg in der neunten Begegnung untermauerte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw seine Ansprüche - im nächsten Sommer zählt nur der EM-Titel. Zählen, ja das kann Löw auf seine Jungs, vor allem auf die vom deutschen Rekordmeister. Neuer, Kapitän Lahm, Badstuber, Boateng, Schweinsteiger, Müller, Gomez. Nicht weniger als sieben Bayern standen in der Anfangsformation, mit dem grippegeschwächten Mittelfeldmann Toni Kroos fehlte noch der achte im Bunde, der sich mit Real Madrids Sami Khedira um den Platz an Schweinsteigers Seite duellieren wird. Neuer zeigte sich ruhig und souverän, vereitelte mit einem sensationellen Reflex gegen den Ex-Bayer Hamit Altintop einen Rückstand. Wie es besser geht, zeigte Gomez, der technisch brillant und humorlos trocken zum 1:0 abschloss. An Antreiber, Regisseur und Kämpfernatur Schweinsteiger, der per Elfmeter zum 3:1-Endstand traf, gab es nichts auszusetzten. Müller, der das 2:0 erzielte und den ganzen Platz über 90 Minuten berannte, kam nur beim 1:2 einen Schritt zu spät, war an allen vier gefallenen Toren beteiligt. Er holte den Elfer raus, bereite das Tor von Gomez vor, traf selbst und pennte. Badstuber, Lahm und Boateng lösten ihre Aufgabe solide, waren in der Abwehr gut organisiert. Fazit: Mit dem Bayern-Block könnte der spanische Bock umgestoßen werden.

Freitag, 7. Oktober 2011

Der Hinkel(stein) ist endlich gefallen – aber weich

Andreas Hinkel hat es endlich geschafft. Der 29-fache deutsche Nationalspieler hat wieder einen Verein gefunden, unterschrieb bis Saisonende beim SC Freiburg. Ein toller Fang, den die Badener da mit dem Schwaben aus Backnang gemacht haben. Denn, wenn der 29-jährige Ex-Stuttgarter fit ist, zählt er nach wie vor zu den besten seiner Zunft auf der Position als Rechtsverteidiger. Drei Monate war der sympathische Blondschopf vereinslos, hielt sich zuletzt bei seinem Ex-Club in der baden-württembergischen Landeshauptstadt fit. Zuvor war er bei Celtic Glasgow und dem FC Sevilla unter Vertrag, wurde aber immer wieder aufgrund schwerer Verletzungen zurückgeworfen. In Freiburg – das nicht nur personelle Abwehrsorgen hat – kann der Routinier seine ganze Erfahrung ausspielen. Und er wird seine Einsätze bekommen, nicht nur weil sich SCF-Kapitän Heiko Butscher einen Nasenbeinbruch zugezogen hat. Und das, obwohl er sich gerade erst von einer längeren Verletzungspause erholt hatte. „Mit Hinkel kommt ein erfahrener Profi zu uns, der unsere Verteidigung verstärken wird“, zeigt sich Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner mit der Verpflichtung zufrieden. Der südbadische Bundesligist, der bereits 22 Gegentore kassierte und nur Tabellenfünfzehnter ist, baut auf seinen Neuzugang. Und der ist selbst einfach nur glücklich, „dass die Wartezeit ein Ende hat.“ Wäre auch schade, schließlich hat der Abwehrspieler noch fünf bis sechs Jahre als Fußballprofi vor sich. Vorausgesetzt, er bleibt gesund. Aber nach so vielen Rückschlägen wäre das nun wirklich zu viel des Guten. „Ich werde alles dafür tun, dass der SC die Klasse hält“, versprach Hinkel. Und man kann ihm diese Aussage abkaufen. Schließlich möchte „Andy“ – wie er von der Familie, Freunden, Bekannten und (langjährigen) Weggefährten genannt wird – einfach wieder gegen den Ball treten beziehungsweise Zweikämpfe bestreiten. Den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit hat er gewonnen, zumindest vorerst. Hoffentlich erhält Andreas Hinkel einen Anschlussvertrag.